Märkische Allgemeine, Zossener Rundschau, 09.06.2008 Seite 19
FUSSBALL: Nur ein halbes Dutzend Tore
Landesliga Süd:
Ludwigsfelder FC II – BSC Blankenfelde/Mahlow 0:6 (0:2)
LUDWIGSFELDE - Was die elf Ludwigsfelder am Samstag bei sengender Hitze auf dem kräftig aufgeheizten Kunstrasenplatz boten, war wenig Landesliga-tauglich. Der Auftritt der Ludwigsfelder „bunten Mischung“ von Routinier Rezart Cami (38) bis hin zum als Feldspieler aufgebotenen A-Junioren-Keeper Jens Paulick (17) hätte auch in der Landesklasse nicht für einen Erfolg gereicht. Die Vorstellung des LFC II brachte Trainer Michael Jürschik, der allein die Auswechselbank „bevölkerte“, reichlich auf die Palme. So sehr, dass er kurz vor Feierabend noch „Frust-Gelb“ kassierte, nachdem er sich mit Linienrichter Frank Heinze wegen einer nicht gegebenen Ecke angelegt hatte.
Die elf Ludwigsfelder blieben weitgehend druck- und konzeptlos. Mike Reinisch zielte aus 16 Metern vorbei (8.) und vertändelte das Leder frei im BSC-Strafraum (20.). Paulick schoss nach einem Konter am Kasten von Schlussmann Mario Ferencak vorbei (9.). Nach der Pause sorgte lediglich Julien Kerskes zweimal für einen Hauch von Gefahr am Gästestrafraum (68.).
So war es für den BSC Preußen ein Leichtes, im nun sechsten Versuch den ersten vollen Erfolg in diesem Landesliga-Derby-Klassiker einzufahren. Die Partie entwickelte sich zu einem munteren Blankenfelder Scheibenschießen, das mit einem 6:0 des BSC endete. Christopher Mlodzian eröffnete per Kopfball nach einer Flanke von Ahmad Iraki den Torreigen (14.) und legte nach 32 Minuten mit dem 0:2 nach. Diesmal hatte Toni Reinholz von der linken Seite geflankt. Mehmet Kaya bestrafte einen Ludwigsfelder Fehlpass im Mittelfeld mit einem erfolgreichen Solo zum 0:3 (53.) und leistete mit einem Flachpass von der rechten Seite die Vorarbeit zum 0:4 (58.). Nicky Röll stand frei am langen Pfosten und vollendete. Mlodzian erzielte seinen dritten Treffer dieses Tages nach einem Konter über Röll zum 0:5 (77.). Röll machte das halbe Dutzend nach Zuspiel von Benjamin Bialon fünf Minuten vor Ultimo voll.
Trotz der sechs Treffer war auch Jürschiks Trainerkollege Uwe Bialon reichlich angefressen. Er hatte schon in seiner Pausenansprache gepoltert, dass der BSC nichts zu verschenken habe. Bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichterin Sandra Blumenthal (Groß Pankow), die mit der fairen Partie keine Mühe hatte, hatte Mlodzian das 0:3 ausgelassen (40.). Der dreifache Torschütze versemmelte in seinem vorerst letzten Spiel für den BSC dann ebenso weiter beste Chancen (59./71./73.) wie Marco Alisch (63.), Iraki (75./84.), Röll (76.) und Sven Tiedt (86.).
Mehr als symptomatisch für die Chancenverwertung des BSC in den letzten Wochen war der von Mario Schrepffer neben das Tor von Keeper Alexander Erne geschossene Foulelfmeter (74.).