BLANKENFELDE - Unzufrieden war er insbesondere mit seiner Abteilung Angriff. Was die am Samstag an guten und besten Gelegenheiten liegen ließ, ging nicht auf die sprichwörtliche Kuhhaut. Allen voran Daniel Stahlkopf, der für den wegen Leistenproblemen zunächst geschonten Nicky Röll an der Seite von Christopher Mlodzian auf Torejagd gehen sollte. Aber Stahlkopf hatte offenbar die falschen Töppen erwischt. Nach sechs Minuten scheiterte er aus fünf Metern an einer Fußabwehr des Hohenleipischer Keepers Christoph Jahn. Nach 52 Minuten schlug er nach einem Eckball im Fünf-Meter-Raum des VfB am Ball vorbei. Daneben gingen ein 16-Meter-Schuss (54.) und ein Kopfball nach Mlodzian-Flanke (58.), beides aus freier Position. Zwei Minuten später verlor Stahlkopf nach einem Konter erneut das Duell gegen Tormann Jahn aus acht Metern Entfernung. Aber auch Stahlkopfs Mannschaftskameraden machten es nicht unbedingt besser. Mario Schrepffer traf mit schönem Schuss nur die Latte (12.). Jahn parierte einen Schuss von Marco Alisch (13.), Mehmet Kaya scheiterte an Jahn (21.). Mlodzian beendete ein Solo mit einem Versuch knapp neben das Ziel (27.).
Zweimal konnte der BSC bei all diesen Fehlversuchen dann doch jubeln. Alisch hatte vom rechten Strafraumeck flach abgezogen. Sein Schuss wurde noch abgefälscht – der Gastgeber führte 1:0 (29.). In der 41. Minute setzte Daniel Ottenhus mit einem wunderschönen Steilpass die VfB-Abwehr lahm und Ahmad Iraki in Marsch. Der überwand Jahn zum 2:0.
Dennoch atmeten Trainer Uwe Bialon und Co-Trainer Ingo Hertelt beim Halbzeitpfiff tief durch. Wohl wissend, dass es auch anders herum hätte laufen können. Denn zweimal ließ die nicht immer sattelfeste Blankenfelder Abwehr Hohenleipischs Spielführer Stefan Werner ungehindert gewähren. In der 17. Minute klärte Keeper Christian Schaller, in der 23. Minute verzog Werner.
Nach der Pause drückten die nimmermüden Hohenleipischer die Platzherren in deren Spielhälfte zurück. Die Blankenfelder ließen es geschehen und vertrauten auf eigene Konter. Zunächst konnten sie sich erneut bei ihrem Schlussmann bedanken, der gegen den gerade eingewechselten Michel Müller in höchster Not klärte (60.). Fünf Minuten später hatte Schaller dann gegen Müller keine Chance. Marcel Hendrichs hatte VfB-Akteur Norman Freigang im BSC-Strafraum gelegt. Der Pfiff des sicher amtierenden Referees Nils Decker (Falkensee) ertönte ohne Verzögerung. Müller verwandelte humorlos zum 2:1 (65.).
Schaller verhinderte das 2:2, als er gedankenschnell bei einem Müller-Schuss in die Ecke tauchte und den Ball zur Ecke lenkte (70.). Dann stöhnten die Zuschauer ein weiteres Mal auf. Der 18-jährige Jimmy Nix, für den indisponierten Stahlkopf gekommen, brachte das Kunststück fertig, schon fast auf der Torlinie stehend, den Ball noch am leeren VfB-Kasten vorbeizuschießen (76.). So war Schaller ein weiteres Mal bei einem gefährlichen Schuss Müllers gefordert, den VfB-Ausgleich zu vereiteln (77.), ehe Alisch nach einem schnellen Blankenfelder Angriff über Iraki und Nix in der 80. Minute für das 3:1 und damit die Erlösung für den BSC Preußen sorgte.