. Märkische Allgemeine, Zossener Rundschau, 14.04.2008, Seite 18
FUSSBALL: Höhenflug gestoppt
Landesklasse Süd/West C-Junioren: Ludwigsfelder FC – Phönix Wildau 2:3 (0:1)
LUDWIGSFELDE - Aller guten Dinge sind nicht immer drei. Es war der dritte Anlauf, der diese beiden Teams erstmals in diesem Spieljahr zusammenführte. Die Partie der Hinrunde, angesetzt für den 29. September, wurde auf Ludwigsfelder Wunsch verlegt. Das Nachholspiel fiel der Generalabsage im Fußballland Brandenburg wegen des Sturmtiefs „Emma“ zum Opfer. Im dritten Versuch nun, dem planmäßigen Rückrundenspiel, hatte der LFC die Chance, die Weichen vorzeitig auf Staffelsieg zu stellen und den Verfolger Wildau mit sechs Zählern auf Distanz zu halten.
Daraus wurde nichts.
„Wir leisten uns zu viele Unkonzentriertheiten im Mittelfeld“, analysierte LFC-Trainer Christian Breitkopf in der Pause. „Und das trotz der dortigen 3:2-Überzahl. So fehlen die entscheidenden Pässe nach vorn.“ Nach ausgeglichenen 35 Minuten stand es zu diesem Zeitpunkt 0:1. Es hatte auf beiden Seiten kaum torreife Szenen gegeben. Die Wildauer mit ihren schnellen Außenspielern Ramon Grell und Josef Helbig sowie Can Kurtisevic in der Zentrale hatten allerdings mehr Spielanteile. Die beiden Ludwigsfelder Sturmspitzen Florian Pietzak und Philip Pollow hingen dagegen vorn in den Luft.
So musste eine Standardsituation zum ersten Tor des Tages führen.
„Die die Gäste besser nutzten als wir“, befand LFC-Manager Jürgen Parpat als kritischer Beobachter dieser von der Tabellenkonstellation her Nachwuchs-Spitzenpartie. Mit ihren Leistungen auf dem Spielfeld konnte ihn keine der beiden Parteien überzeugen.
Phönix-Spielführer Benjamin Eckert, Wildaus Mann für die ruhenden Bälle, trat aus zentraler Position einen Freistoß. An den noch abgefälschten Ball bekam der sich streckende LFC-Keeper Christian Schlesing zwar noch die Fingerspitzen, den Weg ins Netz zum 0:1 (20.) konnte er dem Ball aber nicht verwehren.
Mit zwei Paukenschlägen unmittelbar nach Wiederanpfiff von Referee Michael Beyes, der mit der überaus fairen Partie keinerlei Probleme hatte, meldeten sich die Gastgeber zurück. Zunächst war der Pfosten bei einem Distanzschuss von Robert Heinrich im Weg (36.), dann bugsierte LFC-Kapitän Danny Winter die Kugel vom Innenpfosten des langen Ecks zum 1:1 (36.) in den Wildauer Kasten.
Acht Minuten später überraschte Heinrich Wildaus Schlussmann Marcel Stoelzel mit einem flachen, noch aufsetzenden Distanzschuss. Der LFC schien mit dem 2:1 die Wende geschafft zu haben.
Aber wieder war die Ludwigsfelder Abwehrabteilung bei einer Wildauer Standardsituation nicht auf der Höhe der Aufgaben. Eckert gab einen Freistoß von halblinks in der LFC-Strafraum, wo zahlreiche Ludwigsfelder zuschauten, wie Fabian Rott am schnellsten reagierte und unbehelligt zum 2:2 (48.) ausgleichen konnte.
Während die Platzherren in den gesamten 70 Spielminuten immer wieder versuchten, durch die Mitte – gegen eine groß gewachsene und stabile Wildauer Innenverteidigung – zum Erfolg zu kommen, demonstrierte die Phönix-Elf von Trainer Olaf Linde, wie man zügig und über wenige Stationen zum Zug kommen kann: über die Flügel. So in der 51. Minute, als nach einem kurzen Dribbling über die rechte Seite der Ball schulbuchmäßig flach und scharf in den Rücken der Ludwigsfelder Abwehr geschlagen wurde. Wo erneut Rott lauerte und Torwart Schlesing beim 2:3 keine Abwehrmöglichkeit ließ.
In der Schlussphase kämpften die Gastgeber verzweifelt um den Ausgleich. Aber trotz einiger guter Gelegenheiten von Heinrich (60.), Pietzak (64,), Pollow (66.), nochmals Heinrich (67.) und Kevin Purto in der Nachspielzeit blieb es beim 2:3. Das am Ende für die effektiveren, abgesehen vom kleinen „Hänger“ nach der Halbzeitpause, zielstrebiger agierenden Wildauer auch verdient war.