. Märkische Allgemeine, Zossener Rundschau, 14.04.2008 Seite 18
FUSSBALL: BSC Preußen überrascht den Staffelprimus
Landesliga Süd: Nach der Pause richtig aufgedreht
FSV Union Fürstenwalde – BSC Preußen 07 Blankenfelde/Mahlow 1:4 (1:0)
„Hinfahren und nicht verlieren“, lautete die Devise von BSC-Co-Trainer Ingo Hertelt vor dieser Partie beim Tabellenführer. Die Blankenfelder fuhren am Samstag nach Fürstenwalde und überraschten Freund und Feind. Mit einem am Ende deutlichen und „auf Grund der Steigerung in der 2. Spielhälfte auch verdienten Sieg“, wie BSC-Geschäftsführer Klaus Janneck kommentierte.
In den ersten 45 Minuten taten sich die Gäste zunächst sehr schwer. „Wir agierten zu ängstlich, haben die Gegenspieler nicht dicht genug markiert“, bemängelte Hertelt, der den privat verhinderten Trainer Uwe Bialon vertrat. „Fürstenwalde hatte es zu einfach.“
Dem 1:0 (15.) von Daniel Dreßler ging ein langer Ball aus dem Halbfeld voraus. Dreßler nahm 20 Meter vor dem Kasten von Torwart Christian Schaller das Leder direkt an und schoss aus der Drehung unhaltbar ein. „Danach hatten wir zweimal großes Glück“, atmete Hertelt auf. Nach einem groben Schnitzer auf der linken Blankenfelder Abwehrseite landete der Ball an der Querlatte des Preußen-Tores (33.). Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Markus Balmer (Bergfelde) jagte der Fürstenwalder Andreas Heyse die Kugel ein weiteres Mal ans Aluminium.
„Aus der Kabine kamen wir dann wie ausgewechselt“, war Ingo Hertelt zufrieden. Wie zuvor der FSV Union, standen jetzt die Blankenfelde aggressiv am Mann und boten dem Spitzenreiter als kompakte Mannschaft die Stirn. Hertelt: „Die Moral hat gestimmt.“
Das 1:1, von Marco Alisch nach 52 Minuten mit einem straffen Schuss erzielt, traf die Platzherren wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Der BSC Preußen versuchte nachzulegen und war fast nur noch in der Fürstenwalder Hälfte zu finden. Nicky Röll lag mit einem Freistoß zu hoch (62.), dann zielte er per Kopf nach einem von Sven Tiedt getretenen Freistoß genauer und traf zum 1:2 (77.). Das Spiel wurde hektischer. Erst gerieten Schaller und Heyse aneinander und kassierten dafür beide Gelb. Danach hatten sich Heyse und Marcel Hendrichs in der Wolle. Erneut gab es für beide Streithähne den Gelben Karton. Für den Fürstenwalder war damit die Partie mit der Ampelkarte vorzeitig vorbei (78.).
Der BSC hatte zunächst einige Mühe, sich in Überzahl wieder neu zu sortieren, dann aber bereitete Mehmet Kaya das 1:3 in der 85. Minute vor, das erneut von Röll markiert wurde. Danach schlug auch noch Rölls Sturmpartner Christopher Mlodzian zu und stellte nach erfolgreichem Konter nach 87 Minuten den 1:4-Endstand her.
In den zurückliegenden Partien hatten die Blankenfelder oft gut gespielt, aber zu viele Möglichkeiten ausgelassen. Diesmal überzeugten sie in den zweiten 45 Minuten beim Favoriten Fürstenwalde – und nutzten ihre Chancen auch eiskalt aus. „Da können wir drauf aufbauen“, konnte Ingo Hertelt ein erfreuliches Fazit ziehen. Die Fürstenwalder dagegen seien ziemlich deprimiert gewesen. Kein Wunder, es war erst ihre zweite Saisonniederlage. mm