BLANKENFELDE - Fünf Minuten waren noch zu spielen, da schlug Thomas Welskopf an seinem 27. Geburtstag entsetzt die Hände vor dem Gesicht zusammen. Hatte er es doch eben geschafft, mutterseelenallein aus fünf Metern Entfernung nach einer präzisen Flanke seines Kapitäns Nicky Röll genau in die Arme von Gästekeeper Thomas Gröger zu köpfen.
Es hätte die 3:2-Führung für den BSC Preußen sein können, sein müssen. Wie schon wenige Minuten zuvor, als der gerade eingewechselte Daniel Stahlkopf einen Kopfball aus bester Position neben das Ziel platzierte (74.) und dann die Kugel nach guter Vorarbeit von Robert Zeljko aus allernächster Nähe Gröger in die Arme kullerte (83.). 3:2 für die Elf des Trainergespanns Uwe Bialon und Ingo Hertelt hätte es auch nach 86 Minuten stehen können, nachdem Dennis Duvnjak mit einem Solo über rechts die Vorarbeit für Röll geleistet hatte, dieser aber in letzter Sekunde noch von KSV-Verteidiger Daniel Berner gestört wurde.
Was sich für die Platzherren bitter rächen sollte. Die Tettauer spielten ein letztes Mal ihre sichtlichen Schnelligkeitsvorteile aus. Robert Nicolaus ließ sich – fast an der linken Eckfahne – auch von zwei BSC-Verteidigern nicht aufhalten und schlug das Leder nach innen. Dort nutzte KSV-Spielführer Lars Kaubisch die Unentschlossenheit in der Blankenfelder Deckung zum 3:2 – dem Siegtor der Gäste. Schiedsrichter Steffen Schötz pfiff nach dem Treffer an und gleich wieder ab. Der KSV Tettau/Schraden jubelte, der BSC Preußen Blankenfelde/Mahlow war am Boden zerstört.
Hätten sich die beiden Verlierer des 1. Spieltages diesmal mit einem 2:2 getrennt, hätte man auf beiden Seiten vermutlich von einem gerechten Ergebnis gesprochen. Für die Gastgeber sprach eine drangvolle und engagierte Anfangsviertelstunde und ein beachtliches kämpferisches Aufbäumen nach dem Seitenwechsel, wodurch man sich auch eine Reihe guter und bester Gelegenheiten erarbeitete. Das Plus der Tettauer lag vor allem bei ihren in hohem Tempo vorgetragenen gefährlichen Kontern.
Wobei ihnen die Blankenfelder Defensive immer wieder in die Karten spielte. Da wurde Daniel Ottenhus, in der letztjährigen Rückrunde überragender letzter Mann des BSC, schmerzlich vermisst. „Seinen Weggang konnten wir noch nicht kompensieren“, meinte auch Vereinschef Gerrit Peschke. So kassierten die Gastgeber vor der Pause auch zwei einfache Gegentore. Peschke: „Viel zu einfache.“
Das 0:1 (7.) fiel nach dem ersten KSV-Angriff überhaupt. Spielertrainer René Bartsch hatte mit einem genialen Steilpass in die Strafraummitte die gesamte BSC-Deckung ausgehebelt. Nicolaus erlief den Ball, umkurvte mit einer einfachen Körpertäuschung Roman Maaßen und versenkte das Spielgerät flach im langen Eck. Beim 1:2 (43.) war erneut Bartsch mit einem langen Diagonalpass der Vorbereiter. Guido Lesche ließ Toni Reinholz und Maaßen mit einem kurzen Dribbling alt aussehen und jagte den Ball ins rechte obere Eck.
Die restlichen Treffer dieses Samstags gingen auf das Konto von Geburtstagskind Welskopf. Beim 1:1 (27.) legte er allen angestauten Frust in einen 16-Meter-Flachschuss, nachdem er kurz zuvor vergeblich auf einen Strafstoßpfiff des Referees gewartet hatte. Das 2:2 (58.) markierte Welskopf nach energischem Solo am linken Flügel. Er zog aus vollem Lauf wieder flach ab. Der Ball klatschte vom Innenpfosten ins Netz.
Fazit nach dieser Partie: In den Reihen des BSC Preußen stehen derzeit individuell gute Fußballer, aber es agiert noch keine geschlossene Einheit auf dem Platz. Um die zu formen, benötigen die Trainer Zeit. „Und die haben wir nicht“, sagte der sportliche Leiter Mirko Schult. So ist der BSC Preußen gezwungen, auf seinen aktuellen Baustellen Abwehrstabilität, Konstruktivität im Spielaufbau und Chancenverwertung bei „laufenden Betrieb“ ein Stück voranzukommen.
Trainerrücktritt Detlef Hebestadt, Trainer der Kreisliga-Vertretung des BSC Preußen Blankenfelde/Mahlow II, ist am vergangenen Freitag von seinem Amt zurückgetreten. "Es hat keine Kommunikation mehr zwischen Trainer und Mannschaft gegeben", erläuterte Mirko Schult, der sportliche Leiter des BSC. Er wird vorerst die Zweite des BSC betreuen.
Stadionsprecher Seine Premiere als Stadionsprecher feierte am Samstag Heinz Prella. Der 63-jährige Rudower ist seit Jahren mit BSC-Chefcoach Uwe Bialon befreundet und fand so den Weg ans Mikrophon in der Blankenfelder Triftstraße.
Grundsteinlegung Heute (25.08.08) wird um 16 Uhr der Grundstein für das neue Funktionsgebäude auf dem Sportplatz in der Mahlower Beethovenstraße gelegt.
Zweite Saison Für Chris Altmann hat die zweite Landesliga-Saison beim BSC Preußen begonnen. Der Physiotherapeut hatte beim Heimspiel gegen den KSV Tettau/Schraden einen eher geruhsamen Nachmittag. Obwohl es auf dem Rasen durchaus zur Sache ging, beließ es Schiri Schötz bei drei Gelben Karten gegen den BSC (Welskopf, Zeljko, Sebastijanovic) und einer gegen den KSV.