Märkische Allgemeine, Zossener Rundschau, 31.05./01.06.2008 Seite 22
FUSSBALL: Da war mehr möglich
DFB-Vereinspokal A-Junioren:Ludwigsfelder FC – SV Babelsberg 03 0:1 (0:0)
LUDWIGSFELDE - Die hoch motivierten Platzherren wollten den höherklassigen Konkurrenten kommen lassen. Doch Babelsberg kam nicht, zumindest in der ersten halben Stunde. Die Elf von Trainer Michael Dischereit nahm die Passivität des SVB 03 erstaunt zur Kenntnis und nutzte sie, um selbst nach vorn zu marschieren. Heraus kamen dabei einige gute bis beste Tormöglichkeiten. Lucien Auerswald (10.), Sebastian Otto (14.), Rico Berger (14.) Maximilian Schmidt (20.) und Otto (21./24.) hatten die Ludwigsfelder Führung auf dem Schlappen. Es hätte gut und gern 2:0 für den LFC stehen können. Aber die Gastgeber gingen mehr als fahrlässig mit ihren Chancen um.
SVB-Coach Uwe Majewski standen die Haare zu Berge: „Wir sind hier nicht auf der Kirmes! Ein bisschen mehr Anspannung!“, forderte er angesichts der Ludwigsfelder Überlegenheit. Und seine elf Kicker, der Regionalligist war ohne Wechselspieler angereist, erhörten diesen Weckruf. Fortan spielten sie nicht nur mit, sondern dominierten die zunehmend wie gelähmt wirkenden Ludwigsfelder. LFC-Torsteher André Wendt musste erstmals nach 25 Minuten gegen Tomas Schütt sein ganzes Können aufbieten und in der 36. Minuten gleich zweimal nacheinander gegen Schüsse aus kürzester Distanz auf der Hut sein. Ihm hatten es seine jetzt unerklärlich beeindruckten Vorderleute zu verdanken, dass es torlos in die Pause ging.
„Wir hätten ein, zwei vorlegen müssen“, meinte auch LFC-Betreuer Frank Neubauer in der Halbzeit. Ihm schwante wohl schon, dass sich die Babelsberger Überlegenheit der Vorpausen-Viertelstunde auch irgendwann in Zählbares umwandeln würde. Der SVB 03 bestimmte weiter die Partie, ließ Ball und Gegner laufen. Die Ludwigsfelder liefen zumeist nur hinterher. Folgerichtig schlug es nach 67 Minuten auch im Kasten von Wendt ein. Ein Flachpass von rechts erreichte Thomas Müller, der sich reichlich unbehelligt im Zentrum noch in Schussposition drehte und den Ball flach an den linken Innenpfosten drosch. Für Wendt gab es beim 0:1 nichts zu halten.
Der LFC witterte noch einmal Morgenluft, als Schiedsrichter Frank Hegner SVB-Verteidiger Nick Buchsteiner nach einer Notbremse gegen Michel Kittler mit Rot vom Platz schickte (73.). Doch mehr als eine optische Überlegenheit, ein durch SVB-Keeper Lau entschärfter 17-Meter-Schuss Kittlers (75.) und ein gefährlicher Kopfball Bergers knapp über das Gebälk nach einem Eckstoß (89.) sprang für den LFC nicht mehr heraus.