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Märkische Allgemeine, Zossener Rundschau, 25.03.2008 Seite 21
FUSSBALL: Favorit dreht nach der Pause auf
Landespokal B-Junioren Viertelfinale:
LFC-Nachwuchs gewinnt Kreisderby in Blankenfelde
BSC Preußen 07 Blankenfelde/Mahlow – Ludwigsfelder FC 2:4 (2:1).
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Nach einem Pausenrückstand drehte Brandenburgligist Ludwigsfelder FC den Spieß noch um und zog nach einem unterm Strich verdienten Auswärtserfolg ins Landespokal-Halbfinale am 1.Mai ein.
Von Manfred Mohr
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„Ist schon in Ordnung. Wir haben doch gewonnen“, tröstete Ludwigsfeldes Trainer Enrico Barkowski seinen Schlussmann Roger Anders. Dem war in der 20. Minute dieses Landespokal-Viertelfinales am Donnerstagabend ein kapitaler Schnitzer unterlaufen. Nach einem von Ahmed Dhokar dicht auf das Tor gezirkelten Eckstoß ließ er den Ball nach unten prallen – hinter die eigene Torlinie. Damit führte der unterklassige Gastgeber plötzlich schon 2:0. Denn in der 8. Minute hatte Sebastian Schult die Elf von Trainer Thorsten Hampel mit 1:0 in Führung geschossen. Sein Flachschuss nach dem ersten zwingenden Blankenfelder Angriff überhaupt prallte vom Innenpfosten ins Tor, unhaltbar für Torwart Anders.
In den ersten 40 Minuten war dieses Pokalderby unter Flutlicht ausgeglichen. Es ging flott hin und her, mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Chancen für den Brandenburgligisten aus Ludwigsfelde resultierten mehrfach aus Standardsituationen, aber der gute BSC-Torhüter Markus Zehnpfennig war auf dem Posten. Zweimal trafen die Ludwigsfelder das Außennetz.
Auf der anderen Seite holte Anders mit spektakulärer Parade einen Ball aus dem Eck (19.) und drei Minuten später in letzter Sekunde noch von der Torlinie. Weitere 180 Sekunden später hatte Florian Kliemann die Möglichkeit zum möglicherweise vorentscheidenden 3:0, zielte aber nach einem Konter aus freier Position neben das Ludwigsfelder Gehäuse.
Dafür traf nur kurze Zeit später Toni Wagner zum 2:1 (26.) und gestaltete damit die Partie rein rechnerisch wieder offen. Er ließ auf der rechten Seite BSC-Verteidiger Erik Niestle stehen und Zehnpfennig mit einem Flachschuss aus zwölf Metern keine Abwehrmöglichkeit.
Mit der spielerischen Ausgeglichenheit war es in dieser Begegnung nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Ingo Lüttke (Siethen) dann vorbei. Fortan war nur noch der Gast im Vormarsch und schnürte die Blankenfelder Landesklassen-Elf in deren Spielhälfte ein. Lediglich der eingewechselte Karsten Heins hatte noch eine Kopfballmöglichkeit für die Platzherren (68.).
Wieder war es Toni Wagner, der mit einem noch abgefälschten 20-Meter-Freistoß zum 2:2 (58.) für den LFC ausglich. Zwei Minuten später spielte der wieselflinke Sebastian Otto seine Schnelligkeit aus. Der BSC Preußen verlor im Vorwärtsgang das Spielgerät, das nach langem Pass Otto erreichte. Der stürmte allen auf und davon und schoss zum 2:3 (60.) ein.
Blankenfeldes Torsteher Zehnpfennig, der in Durchgang 2 mehrfach mit guten Reflexen weitere Gegentreffer verhindern konnte, war dabei ebenso machtlos wie beim 2:4, das LFC-Spielführer Ermin Sejdiji in der Schlussminute reichlich unbehelligt mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze erzielte .
(Von Manfred Mohr)
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INTERVIEW
„Am Ende waren wir platt“
Bei wenig vorösterlichem, nasskaltem Wetter setzte sich am Donnerstag in Blankenfelde in dieser Landespokal-Partie die höherklassige Mannschaft aus Ludwigsfelde durch.
Mit den Trainern Thorsten Hampel (BSC Preußen Blankenfelde/Mahlow) und Enrico Barkowski (Ludwigsfelder FC/ Fotos: Mohr) unterhielt sich Manfred Mohr.
MAZ: Es hatte den Anschein, dass die Kraft eine entscheidende Rolle spielte?
Thorsten Hampel:
Wir waren zum einen nicht in Bestbesetzung. Zum anderen waren wir wirklich am Ende platt.
Hat es eine Rolle gespielt, dass Ihre Mannschaft seit Dezember kein Pflichtspiel mehr absolviert hat?
Hampel:
Es war zwar unser erstes Pflichtspiel im Jahr 2008, aber wir haben viele Vorbereitungsspiele bestritten und dabei gar nicht so schlecht ausgesehen.
War die Favoritenrolle für den Ludwigsfelder FC förderlich oder eher belastend?
Enrico Barkowski:
Na ja. Es ist immer die Gefahr vorhanden, einen unterklassigen Gegner zu unterschätzen. Ich habe vor der Partie gesagt, wenn wir an die Leistung im jüngsten Punktspiel gegen Tabellenführer Frankfurter FC Viktoria anknüpfen, und die war trotz der 2:5-Niederlage gar nicht so schlecht, haben wir gute Chancen. Was wir aber heute, wie schon befürchtet, in der 1.Halbzeit nicht umsetzen konnten. Wichtig aber war, dass unsere Spieler kühlen Kopf bewahrt haben.
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Ergänzung durch BSC Preußen 07 Blankenfelde-Mahlow
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Aufstellung BSC Preußen 07 Blankenfelde
1 Zehnpfennig, Markus, Torwart
3 Martinetz, Benjamin
4 Schröder, Matthias
5 Kliemann, Florian
7 Schult, Sebastian
8 Dhokar, Ahmed
9 Hampel, Benjamin
11 Kirsch, Johannes
18 Klimach, Lukas
19 Niestle, Erik
20 Erten, Atilla
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Wechsel-Spieler
1 Rodekurth, Henrik
2 Kurzawa, Marlon, für 9
13 Lippold, Florian, für 11
16 Heins, Karsten, für 18
Wegen Urlaub/Erkrankung/Verletzung fehlten:
Pöggel, Jan
Rump, Marvin
Lademacher, Stephan
Almer, Björn