BLANKENFELDE – Dass der Aufwärtstrend der Schwarz-Weißen aus Blankenfelde gestoppt wurde, lag in erster Linie an ihnen selbst. Weil sie in allen Mannschaftsteilen über 90 Minuten die nötige Genauigkeit beim Zusammenspiel vermissen ließen.
Mangelnde Präzision bei den Platzherren begann bei eklatanten Stockfehlern bei der Ballannahme, setzte sich über durch die Bank schwach getretene Freistöße und Eckbälle fort und hörte beim kläglichen Vergeben wirklich guter Chancen auf. Denn gegen die um jeden einzelnen Zähler für den Klassenerhalt kämpfenden Gäste kamen die Männer um Kapitän Toni Reinholz durchaus zu hochkarätigen Gelegenheiten.
Aber weder der im KSV-Strafraum ungestört zum Kopfball kommende Reinholz (13.) noch Nicky Röll, ebenso frei im Tettauer 16-Meter-Raum, brachten die Kugel ins Ziel. Röll rutschte das Leder über den Schlappen (25.). Marco Alisch ließ – mit freier Schussbahn – einen weiteren missglückten Versuch aus 16 Metern folgen (33.). Die größten Möglichkeiten aber versiebte Christopher Mlodzian. Er hatte zweimal nur noch KSV-Schlussmann Thomas Gröger vor sich, scheiterte aber aus allernächster Entfernung (30./67.). Auch eine Doppelpack-Attacke von Mlodzian und Röll (56.) brachte ebenso wenig wie ein schöner Schuss von Mehmet Kaya, den Gröger mit tollem Reflex zur Ecke lenkte (38.).
Spielentscheidend aber waren nicht die vergebenen Chancen, sondern eine überaus wacklig erscheinende Defensivabteilung des BSC. Auch hier fehlte es bei Abwehraktionen an der notwendigen Konsequenz und Genauigkeit, sodass die Bälle meist nur irgendwie nach vorn gedroschen wurden. Es mangelte zudem, und das führte zu drei Gegentoren, am sowohl energischen als auch cleveren Zweikampfverhalten und der Abstimmung in der Blankenfelder Deckung. So stürmte schon nach acht Minuten Tettaus Michael Richter auf der linken Seite an Röll vorbei in den Strafraum der Preußen. Marcel Hendrichs, ebenfalls von Richter ausgetanzt, holte den KSV-Akteur von den Beinen. Robert Nicolaus ließ Torwart Christian Schaller mit einem humorlosen Flachschuss vom Strafstoßpunkt beim 0:1 keine Chance.
Nach 35 Minuten blieb Mario Schrepffer auf der linken Blankenfelder Abwehrseite nur zweiter Sieger gegen Karsten Schleifring. Dessen scharfe, flache Eingabe erwischte der nicht immer souverän wirkende Schaller nur mit einer Hand. Den ersten Tettauer Nachschuss holte Hendrichs noch von der Torlinie, der zweite von Lars Ulbrich landete zum 0:2 im Netz.
Und auch beim endgültigen K. o. eine Viertelstunde vor Feierabend war die BSC-Abwehr alles andere als ein Bollwerk. Schleifring marschierte rechts allein nach vorn, Schaller stürzte ihm aus seinem Strafraum heraus entgegen. Der Tettauer brachte trotz der Attacke des BSC-Keepers noch eine hohe Eingabe zustande. Guido Lesche war am langen Pfosten schneller als Hendrichs und drückte die Kugel ins verwaiste Gehäuse zum 0:3 über die Linie. (Von Manfred Mohr)